Welchen Pinsel benutze ich für die Aquarellmalerei?
von Sonja Jannichsen
Jeder Pinsel hat seine Daseinsberechtigung - jeder hat sein eigenes Können und somit seine spezielle Aufgabe.
Der grobe Unterschied bei den Aquarellpinsel

Du kannst Pinsel grob in Kunsthaarpinsel und in Echthaarpinsel unterteilen. Welcher nun besser für deine Bildgestaltung ist, das entscheidest immer du. Denn jeder Pinsel hat seine Daseinsberechtigung und seine Aufgabe. Alleskönner gibt es nicht. Jeder Pinsel hat spezielle Malqualitäten, die ihn für dich besonders machen.
Der Echthaarpinsel

Tierhaare, wie z.B. Marderhaar, Fehhaar / Eichhörnchen, Ziegenhaar usw. sind bei der Herstellung von Pinseln bereits seit Jahrhunderten im Einsatz. Marderhaar und Fehhaar sind besonders fein und weich, können dank ihrer besonderen Struktur sehr viel Aquarellfarbe aufnehmen und geben sie kontrolliert wieder ab. Sie verlaufen sehr spitz und haben die perfekte Form und somit besitzen sie die perfekte Symbiose Wasser/Farbabgabe für das Malen mit Aquarellfarben.
Der Synthetikpinsel

Eine Flut an Synthetikpinsel wird dich überrollen. Darum solltest du am besten vor dem Kauf einen Maltest machen. Die Wasser- und Farbaufnahme der Pinsel ist so gewaltig unterschiedlich, wie es Weinsorten gibt. Der große Vorteil eines Kunsthaarpinsels ist seine stabile Elastizität. Kaum heruntergedrückt, springt er sofort wieder beim Abheben vom Papier in seine Form. Diese Eigenschaft erleichtert das Malen von diversen Aquarelltechniken. Diese Pinsel sind leicht zu reinigen und weniger empfindlich als Echthaarpinsel. Ihre Spitze malt sich aber leider genauso stark ab wie beim Echthaarpinsel.
- hohe Elastizität
- gutes Reinigen
- unempfindlich
- Spitze malt sich ab
Pinselformen und ihre Eigenschaften

Die Klassiker unter den Aquarellpinseln ist der Rundpinsel. Er zeichnet sich durch einen rund angeordneten Besatz aus und verfügt über eine feine Spitze. Rundpinsel sind vielseitig einsetzbar und lassen sich leicht handhaben, daher erweisen sie sich als echte Allroundtalente und ideale Einsteigerpinsel. Einsatz:
- große Flächen
- kleine Flächen
- florale Muster kreieren durch Pinseldrucktechniken und
- mit der Pinselspitze feine Details ausarbeiten.
Der Flachpinsel

Gar nicht zu glauben, dass ein flacher Pinsel im Aquarell einsetzbar ist. Ist er aber! Man kann wunderbare Verläufe, große glatte Flächen, Linien und Stupstechniken mit ihm machen und er darf auf keinen Fall in Deinem Sortiment fehlen. Eine Variante des Flachpinsels ist der Schrägpinsel oder Schwertpinsel. Sie besitzen eine leicht abgeschrägte Kante, die sich wunderbar für Ornamente oder das Malen von Hausdächern eignet. Auch für Blätter und Blüten lässt sich ein Schwertpinsel hervorragend nutzen.
Der Effektpinsel

Spezialpinsel, wie z.B. der Fächerpinsel haben eine spezielle Bindeart und sind nur für Effekte in Deinem Bild geeignet. Es bedarf schon Übung, um mit ihnen gut arbeiten zu können. Die Einsatzgebiete sind künstlerisch zu betrachten:
- Bäume im Hintergrund
- Haare beim Tier
- wildes Gras oder
- abstrakte Blüten
Der Schlepper

Die Schlepperpinsel ähneln den klassischen Rundpinseln, weisen jedoch einen Besatz mit längeren Haaren auf. Sie besitzen daher ein deutlich höheres Farb- und Wasseraufnahmevermögen. Du kannst mit Ihnen
- schwungvolle Linien ziehen, ohne abzusetzen
- lange Äste malen
- grafische Elemente hinzufügen
- kleine Details erarbeiten
- Schlepper werden auch als Linier- oder Schriftpinsel bezeichnet
Welche Pinsel benötige ich beim Start in die Aquarellmalerei?
Am Anfang ist es sinnvoll, wenn Du Dir zunächst ein paar Rundpinsel in unterschiedlichen Größen zulegst, mit denen Du üben kannst. Achte beim Kauf, insbesondere auf folgende Faktoren:
- Die Pinselhaare sollten möglichst fein, weich und flexibel
sein. - Kaufe hochwertige Pinsel, sonst kaufst Du doppelt.
Weniger ist zunächst mehr und erleichtert Dir das Ausprobieren unterschiedlicher Techniken. Mit der Zeit lernst Du dazu und kannst Deine Sammlung nach und nach um zusätzliche Pinsel erweitern.
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