Der Bildaufbau ist die absolute Grundlage Deines Bildes.
Leider führt der Bildentwurf ein Schattendasein bei vielen Malbegeisterten. Es ist ihnen gar nicht klar, wie wichtig die Grundlage des Aufbaus im Bild ist. Sie merken es erst, wenn ihr gemaltes Bild für sie fertig ist: „Irgendetwas ist unschön an meinem Bild. Aber was?“ Ein Teil der gut gemalten Bilder scheitert am Bildaufbau. Doch was sollte man bedenken, bevor man mit dem Malen beginnt?
Die Augen sehen alles
Dass die Augen wirklich alles sehen, ist ein Trugschluss. Unsere Augen haben die Fähigkeit innerhalb von Sekundenbruchteilen von einem Objekt zum nächsten zu springen, wahrzunehmen, zu deuten und ein Gesamtbild daraus zu basteln. Wenn Du etwas malen möchtest, dann solltest Du Dir zuerst im Klaren darüber sein, was Du denn genau malen möchtest. Stelle Dir diese Fragen:
- Was genau möchte ich malen?
- Was soll die Aussage meines Bildes sein?
- Was soll in den Fokus meines Bildes?
- Was soll in den Hintergrund?
- Wie hoch soll seine Komplexität sein?
- Wie stark kann ich vereinfachen?
- Was darf auf keinen Fall vereinfacht werden?
- Welche Flächen sollen ruhig, welche dürfen unruhig gemalt werden?
Du merkst, es ist absolut kein Luxus, sich Gedanken über seinen Bildentwurf zu machen.
Die Bildaufteilung
Lege ich mein Hauptmotiv in die Mitte des Bildes, dann weiß jeder, worum es geht. Der Betrachter hat es einfach, denn die klare Anordnung ist frei nach dem Motto „Was im Zentrum ist, ist das Wichtigste“. Diese Anordnung ist sehr praktisch, jedoch nicht für alles Bilder geeignet. Ich kann sie schlecht einsetzen bei:
- chaotischen und vielschichtigen Motiven, denn hier geht es um die gesamte Kulisse
- wenn mehrere Aussagen getroffen werden soll
- wenn ich eine höhere Spannung haben will
Schau genau hin, was für Dich in Deinem Bild zählt und was wegbleiben kann und setzte diese Punkte durch Kontraste in Szene. Finde Deine Bildordnung.
Bildkontraste
Wenn im Bild gut mit Kontrasten gearbeitet wird, hat man schon einen großen Teil des Aufbaus geschafft:
- Groß und Klein
- Hell und Dunkel
- Klar und Unklar
Goldene Schnitt
Und dann gibt es ja noch den berühmten Goldenen Schnitt. Dieser teilt die Flächen Deines Bildes genau ein und zeigt Dir, wo Du effektvoll Bildelemente in Szene setzt sowie geometrische Formen und Linien ziehst, damit Du den Betrachter gekonnt über Dein Bild leitest. Mehr über den Goldenen Schnitt in einem anderen Artikel. Diese Geometrie beruhigt das Auge des Betrachters und gleichzeitig harmoniert es.
Oft geben Dir die Motive die Antworten zu Deinen Fragen bezüglich des Goldenen Schnittes von selber:
- Gibt es Verbindungen zwischen den einzelnen wichtigen Bildanteilen?
- Gibt es eine geometrische Form?
- Kann ich mit den geometrischen Formen wichtige Bildanteile sortieren?
- Gibt es bei meinem Motiv ein Ordnungssystem oder muss ich eines erfinden?
- Gibt es natürliche „Wege“ für das Auge? Oder sollte ich eines hinzufügen?
- Erkenne ich einen Fluchtpunkt?
Geometrischen Formen, findet man in vielen Motiven auf ganz natürliche Art und Weise. Wenn man diese natürlichen Formen in seinem Bild stärkt und herausarbeitet, entstehen wie von selbst, ein Weg für das Auge. Geometrische Formen findet man, in sehr unterschiedlichen Motivanteilen. Linien, Wege, Perspektive sind Leitplanken für das Auge. Fluchtpunkte sind unter anderem ganz natürliche Ordnungssysteme für das Auge.
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